Erfahrungsbericht mit Mentee Lilia Yang

Lilia Yang erzählt von ihrem Mentorship wie von einer aufregenden Reise, die im Unterwegssein so richtig Fahrt aufgenommen hat.


Liebe Lilia Yang, woran arbeitest du gerade?

Ich mache derzeit meinen PhD an der Sowi-Fakultät, arbeite als Universitätsassistentin an der Technischen Universität Graz am Institute of Interactive Systems and Data Science, habe bei Magna International einen Werkvertrag als wissenschaftliche Beraterin für deren Nachhaltigkeitsstrategie und gründe gerade ein Unternehmen, ebenfalls im Bereich Nachhaltigkeit.


Was hast du bisher studiert und womit beschäftigst du dich in deiner Dissertation?

Ich habe USW mit dem Schwerpunkt BWL im Bachelor und nachhaltigkeitsorientiertes Management im Master studiert. Meinen zweiten Master habe ich in Schweden in Business Administration gemacht.

In meinem PhD dreht es sich immer noch um das Thema Nachhaltigkeit, aber ich fokussiere mehr auf die technologische Seite und gehe in die Richtung, wie beispielsweise Data-Science und Artifical Intelligence zu einer Kreislaufwirtschaft beitragen können.


Worum geht es in deinem Unternehmen, das du gründest?

Ich bin davon überzeugt, dass Studierende einen ganz großen Beitrag zur Transformation nachhaltigkeitsrelevanter Themen aus ihrem Studium in Richtung Unternehmen leisten können. Meine Gründungsidee ist, dass Unternehmen mit ihren Nachhaltigkeitsproblemen an uns herantreten, Studierende ihr Wissen dazu in Form eines Trainingsprogrammes in die Unternehmen tragen und mit den Unternehmen an Lösungen zu arbeiten, und gleichzeitig die Problemstellungen der Unternehmen über die Studierenden zurück in die akademischen Reihen der Universität gelangen.



Zu Beginn meines Mentorings war ich in einer Phase in der ich mir Fragen gestellt habe wie: Wo möchte ich hin, was will ich bewirken in der Welt, was sind meine Stärken.




Euer Mentorship hat ein gutes Jahr gedauert. Wenn du zurückdenkst, in welcher Situation warst du zu Beginn?

All das was ich gerade erzählt habe, hatte ich vor einem Jahr noch nicht. Das heißt, ich hatte weder einen Job bei Magna, ich hatte keine Ahnung in welche Richtung mein PhD gehen soll, noch hatte ich mein Startup. Ich war in einer Phase in der ich mir Fragen gestellt habe wie, wo möchte ich hin, was will ich bewirken in der Welt, was sind meine Stärken. Ich habe mir gedacht, Mentor:innen sind Menschen mit viel Erfahrung, die können mir erzählen, was sie erlebt haben und mir zeigen, welche Möglichkeiten vor mir liegen.

Wie lang hat es gedauert, bis du deine Mentorin gefunden hast?

Ich hatte ganz großes Glück. Es waren nur wenige Wochen bis wir den ersten Termin hatten. Ich habe ihr einfach auf der Mentoring-Plattform geschrieben, sie hat mir geantwortet, dann haben wir ein Meeting ausgemacht und dann hat es geklickt und quasi schon geflutscht. Also bei mir war das geschmeidig.

Wie habt ihr euer Mentorship gestaltet und was war deine Rolle dabei?

Es gab ein Erstgespräch bei dem es darum ging, wer sie ist, wer ich bin, was meine Ziele sind und ob wir überhaupt zueinander passen. Das war der Fokus vom ersten Call. Wir haben dann auch gleich ausgemacht, dass wir hauptsächlich Online-Treffen machen werden, weil sie sehr viel reist und ich auch sehr busy war.
Meine Rolle war tatsächlich ganz oft offen und ehrlich zu sein, mich zu trauen meine persönlichen Herausforderungen anzusprechen und zu teilen. Meine Mentorin hat dabei sehr viel zugehört, viele tolle Fragen gestellt und Input gegeben. Sie hat mich ganz stark mit ihren Erfahrungen unterstützt, die sie in Firmen gemacht hat und hat mir viele Tipps mit auf den Weg gegeben.

Was waren die großen Themenblöcke?

Zusammenfassend gesagt ist es um Karriere-Themen gegangen, darum, wie ich mich jobmäßig am besten aufstelle. Zum Zeitpunkt als ich meine Mentorship-Phase hatte, war ich in Gesprächen mit diversen Personen die in höheren Positionen in Unternehmen sind, bis hin zum Vice President. Das war eine große Herausforderung für mich, weil ich nicht wusste, wie ich auftreten soll, wie ich mich gut präsentiere, welche Skills ich mitbringe. Das heißt, ich hatte mit meiner Mentorin viele Sessions, wo sie mir gezeigt hat, wie ich in einer männerdominierten Welt auftrete oder wie ich gute Präsentationen mache.
Wir haben auch oft über Nachhaltigkeitsthemen geredet, darüber, welche Veränderungen es in dieser Welt braucht. Häufig sind wir auch in PhD-Themen reingegangen, weil meine Mentorin auch gerade an ihrer Dissertation arbeitet. Und sie hat einige persönliche Geschichten mit mir geteilt, die für mich sehr inspirierend waren, wie z.B., dass sie in drei verschiedenen Ländern lebt, weil ihre Kinder in drei verschiedene Schulen gehen wollten.
Ein besonders wichtiger Bereich in dem mich meine Mentorin vor allem an Anfang begleitet hat war, mir zu vermitteln „Du darfst an dich und deine Skills glauben, sonst stehst du dir selber im Weg.“ Diese Kombination aus Persönlichkeitsentwicklung, Begleitung und Bestärkung hat mich zu einer Stufe gebracht wo ich jetzt bin und sage, dass ich mich besser aufstellen und etwas in die Welt zurückgeben kann.

Eine Frage zum Abschluss: Wem würdest du das Mentoringprogramm empfehlen?

Ausnahmslos allen. Ich bin ein großer Fan davon, von Geschichten zu lernen. Komprimiert in einer Session vermittelt zu bekommen, was andere Menschen über einen langen Zeitraum hinweg erlebt haben. Diese Chance kann man im Mentoringprogramm ganz einfach ergreifen und für seine Weiterentwicklung nutzen.

Liebe Lila Yang, herzlichen Dank für das Gespräch!