Mit den eigenen Erfahrungen Weichen stellen
Erfahrungsbericht mit Mentorin Sigrid Maxl-Studler
Sigrid Maxl-Studler ist Academic Expert and Lecturer an der Fachhochschule Wien der Wirtschaftskammer. In den Bereichen Training und Coaching ist sie auch selbständig tätig. Darüber hinaus bietet sie Workshops im kreativen Handwerksbereich an. An der Uni Graz hat sie Betriebswirtschaft und Wirtschaftspädagogik studiert. Im Mittelpunkt ihres Mentorships mit Marlene Hausberger standen die Themen Berufseinstieg in der Personalentwicklung und Selbständigkeit.
In welchen Bereichen bieten Sie Mentoring an?
Ich biete Mentoring einerseits im Bereich Human Resources an, weil ich an der Fachhochschule auch in diesem Themenkomplex tätig bin. Andererseits teile ich auch gerne meine Erfahrung zum Thema Selbständigkeit, Trainerinnen-Dasein, die Arbeit als Coach und wie das alles im täglichen Tun ausschaut.
Was war Ihre Motivation als Mentorin aktiv zu werden?
In erster Linie ist da meine Verbundenheit zur Uni Graz, weil ich dort selber studiert und gearbeitet habe. Und ich finde es ist einfach ein schöner Gedanke, die eigenen Erfahrungen so weiterzugeben, dass andere vielleicht frühzeitiger die Weichen in die für sie richtige Richtung stellen können.
„Manchmal braucht es jemanden für ein paar Fragen und Tipps oder jemanden der:die Fragen stellt, damit mehr Klarheit für den eigenen Weg entsteht. Diese Orientierung bietet das Mentoring.“
Was glauben Sie, was kann Mentoring bewirken?
Mentoring bietet vor allem Orientierung. Manchmal braucht es jemanden für ein paar Fragen und Tipps oder jemanden der:die Fragen stellt, damit mehr Klarheit für den eigenen Weg entsteht. Umgekehrt habe ich selbst viel gelernt. Meine letzte Mentee, Marlene, hat eine Mediationsausbildung, und wir konnten uns hier auf fachlicher Ebene gut austauschen. Das war sehr wertvoll für mich.
Waren Sie selber auch einmal in der Rolle der Mentee?
Nie in einem formellen Programm, aber definitiv informell. In meiner Schulzeit hatte ich eine Lehrerin im Kreativbereich, die mich unheimlich gefördert hat, mir zusätzlich zum Schulischen immer wieder Dinge mit auf den Weg geben hat, mich auf Wettbewerbe oder Veranstaltungen hingewiesen hat, wo ich mitmachen oder hingehen sollte.
Und auch im Studium gab es Professorinnen und Professoren auf dieser Ebene, wo man gemerkt hat, die fördern einen ganz besonders. Ich finde, das ist total wichtig und ich glaube, jede:r braucht das auch in einem gewissen Umfang. Vielleicht passiert das auch durch das Elternhaus oder das private Umfeld. Ich glaube, dass diese Art der Förderung enorm hilfreich ist.
Wie war Ihr erstes Treffen als Mentoring-Tandem?
Wir haben uns in einem Kaffeehaus getroffen und uns einfach einmal erzählt, was wir so machen.
Ich hatte einige Fragen mitgebracht, weil ich von Marlene erfahren wollte, was für sie ein gutes Mentoring-Ergebnis wäre, welche Wünsche sie grundsätzlich an die Mentoring-Beziehung hat und welche Rolle ich aus ihrer Sicht einnehmen soll. Wir haben schnell erkannt, dass wir gut zusammenpassen und uns weiter treffen werden.
Wir haben bei diesem Treffen auch gleich über Organisatorisches gesprochen. Dazu gibt es sehr gute Informationen auf der Website, wie den Mentoring-Leitfaden. Ich habe ich mir ein paar Notizen gemacht, wo ich gedacht habe, das sollten wir durchgehen. Marlene selbst war auch top vorbereitet und wir haben gleich gewusst, wie wir weitermachen wollen.
Welche Ziele haben Sie sich während des Mentorships gesteckt?
Wir haben uns von Termin zu Termin verschiedenen Themen vorgenommen, wobei Marlene einerseits ihre Wünsche geäußert hat, und ich ihr umgekehrt gesagt habe, was ich mir dazu vorstellen kann. Beispielsweise ist sie einmal bei einem meiner Kreativworkshops dabei gewesen, damit sie sieht, wie ich den Workshop plane und durchführe. Damit sie auch von meiner Tätigkeit als Coach einen Eindruck bekommt, haben wir uns auch einmal in meinem Coachingraum getroffen.
Gleich bei unserem zweiten Treffen haben wir ihre Bewerbungsunterlagen für eine ausgeschriebene Stelle als Personalentwicklerin durchgeschaut. Sie war damit schon im Career Center und hat mich gefragt, ob ich mir die Unterlagen auch noch anschauen kann bevor sie diese abschickt. Die Einladung zum Bewerbungsgespräch ist noch am gleichen Tag gekommen. Vor ihrem Bewerbungsgespräch haben wir uns noch einmal telefonisch abgestimmt, da noch einige Fragen offen waren.
Und dann gab es etwas zu feiern.
Definitiv! Marlene hat ihre erste Bewerbung erfolgreich gemeistert. Toll war auch, dass Marlene in ihrer neuen Tätigkeit gleich als Trainerin aktiv werden konnte. Das war dann auch für mich sehr spannend, wie sie die Sache angegangen ist und welche Erfahrungen sie dabei gesammelt hat. Da ist man dann wirklich schon mitten im fachlichen Austausch. Gleichzeitig hat Marlene während des Mentorships ihr Studium erfolgreich beendet, was ebenfalls ein Grund zu feiern war.
Was hat aus Ihrer Sicht zum Erfolg Ihres Mentorships beigetragen?
Es ist gut, wenn man einen Plan hat, und ein Gespür dafür, ob man inhaltlich und persönlich zueinander passt. Eigentlich ganz simpel.
Für mich persönlich war es in der Zusammenarbeit sehr angenehm, dass Marlene so proaktiv war. Das ist einfach fein, wenn man jemanden hat, wo man merkt, die will das wirklich, die bereitet sich gut vor, die hat Fragen mit dabei.
Liebe Sigrid Maxl-Studler, vielen Dank für das Gespräch!
WORDRAP
In der Rolle als Mentorin habe ich mich wohlgefühlt, weil ...
... ich eine super engagierte Mentee hatte.
Das Besondere an Marlene ist, ...
... ihr planvoller Zugang, ihre Reife und ihr Ehrgeiz.
Überrascht war ich ...
... wie schnell sie ihre erste Einladung zum Bewerbungsgespräch erhalten hat.
Gelernt habe ich von Marlene ...
... viele Dinge nicht so selbstverständliche anzunehmen und auch im fachlichen Austausch habe ich viel von ihr gelernt.
Abschließend möchte ich sagen:
Es war eine tolle Erfahrung und ich freu mich auf das nächste Mentorship.