Mit einer Mentorin an der Seite berufliche Ziele erreichen
Erfahrungsbericht mit Mentee Marlene Hausberger
Gegen Ende ihres Studiums der Erwachsenen- und Weiterbildung wusste Marlene Hausberger bereits genau, in welche Richtung sie sich beruflich entwickeln will – allerdings hielt Sie diesen Weg mit ihrem Studium für eher untypisch. Dass ihr der Einstieg in die Personalentwicklung auf Anhieb gelungen ist war eine der positiven Ergebnisse, die ihr während der „Arbeitsphase“ des Career Mentorings mit Mentorin Sigrid Maxl-Studler gelungen sind.
Was war der Grund dafür, dass Sie nach einer Mentorin oder einem Mentor gesucht haben?
Ich hatte den Eindruck, dass es sehr untypisch ist, mit einem Masterabschluss in Erwachsenen- und Weiterbildung in die Personalentwicklung gehen zu wollen, und deshalb dachte ich mir, dass es nicht schaden kann, das Mentoring in Anspruch zu nehmen. Außerdem hat mir mein Vater, der selbst Unternehmer ist, dazu geraten. Es ist eine tolle Möglichkeit, um das eigene Netzwerk zu erweitern und Kontakte zu Personen zu knüpfen, die eine ähnliche Studienrichtung haben und bereits im Berufsleben stehen. Für mich war wichtig zu erfahren, was ich mit meinem Studium alles machen kann, und wie man damit in Richtung Personalentwicklung kommen kann.
Nach welchen Kriterien haben Sie Ihre Mentorin / Ihren Mentor ausgesucht?
Ich habe mir bei der Auswahl Zeit gelassen und habe viele Mentor:innen-Profile durchgelesen bis ich das Gefühl hatte, dass es passt. Ich habe mir auch K.O.-Kriterien überlegt und besonders wichtig war mir, dass die Person zu meiner Situation passt. Letztendlich war es aber eine unterbewusste Entscheidung, und da ich mich in meiner Situation mehr mit einer Frau verbunden fühlte hat Sigrids Profil genau zu mir gepasst: Sie ist selbstständig, was mich für meine Zukunft auch reizt, und ihre kreative Seite hat mich dazu noch besonders angesprochen.
Wie hat der erste Kontakt mit Ihrer Mentorin Sigrid Maxl-Studler funktioniert und wie war das erste Kennenlerntreffen für Sie?
Sigrid war sehr offen und hatte auf meine Anfrage nicht mit Rückfragen, sondern mit dem Vorschlag geantwortet, dass wir uns ein erstes Mal treffen und dann schauen, ob eine Zusammenarbeit für uns beide passt. Bei diesem Termin sind wir dann gleich ins Plaudern gekommen, es war eine sehr lockere Atmosphäre und die Sympathie war sofort da. Der bereitgestellte Mentoring-Leitfaden war dafür sehr hilfreich, weil es ein Gerüst vorgegeben hat, an dem man sich zu Beginn festhalten kann.
„Es war von Beginn an eine sehr lockere Atmosphäre und die Sympathie war sofort da.“
Wie hat sich das Miteinander im Mentoring-Tandem gestaltet?
Aufgrund unserer Gemeinsamkeiten hätte es viele Gelegenheiten geben, um vom Thema abzuschweifen, aber Sigrid war immer sehr fokussiert darauf, dass wir während der Treffen beim Mentoring bleiben, das war sehr hilfreich. Es gab natürlich auch Zeit und Raum für einen Plausch abseits der Mentoring-Themen, aber es war uns beiden wichtig, dass wir zuerst die inhaltlichen Themen besprechen, Fragen, die bei mir offen sind, geklärt werden und wir uns erst danach Zeit nehmen, um noch ein wenig zu plaudern.
Was ist zwischen den Treffen bei dir passiert?
Ich habe mir ein eigenes Logbuch erstellt, in dem ich mir während unserer Treffen immer Notizen dazu gemacht habe, was wir besprochen haben. Und anschließend habe ich darin nachgearbeitet. Wie kann ich das, was mir Sigrid mitgegeben hat, umsetzen? Ich will an dieser Stelle sagen, dass es wirklich in der Eigenverantwortung der Mentees liegt, die Ratschläge und Tipps, die man bekommt, selbst umsetzt und weiterzuverarbeiten. Es reicht nicht, sie nur gehört zu haben, man muss sie schon auch anwenden. Und bei mir hat das funktioniert. Ich habe wirklich von einem zum anderen Mal gemerkt, dass sich was bei mir getan hat. Ich habe ausprobiert, was für mich gepasst hat, und wenn es einmal nicht geklappt hat lag es weniger an mir, sondern an äußeren Faktoren.
Welche Themen haben Sie im Mentoring besprochen?
Grundsätzlich bin ich in das Mentoring schon mit meinen Themenblöcken gekommen, die ich besprechen wollte. Das eine war die Jobsuche mit dem Ende des Masters, das stand natürlich aufgrund der Aktualität im Mittelpunkt. Der zweite Block war die Selbstständigkeit in der Erwachsenenbildung. Sigrid hat mir auch hier ihre Erfahrung mitgegeben.
Wir haben uns gemeinsam die Bewerbungsunterlagen inhaltlich angeschaut und Sigrid hat mir auch Tipps für die optimale Gestaltung gegeben. Da ich schon selbst einige Jobs gesucht hatte, ging es dann auch darum, auf welche Fragen ich mich für das Bewerbungsgespräch vorbereiten kann.
Auch für das Tabuthema Gehalt hat sie mir Tipps gegeben. Für mich als Studentin ist jedes Einstiegsgehalt mehr, als ich vorher bekommen habe, aber ich wollte mich auch nicht unter meinem Wert verkaufen. Sigrid hat mir Tipps gegeben wie den Gehaltsrechner zu nutzen oder die Seiten vom Finanzamt, durch die ich meine Gehaltsvorstellungen gut einschätzen kann.
Habt ihr zwischen den Treffen kommuniziert?
Wir haben uns manchmal über WhatsApp geschrieben, aber uns dabei hauptsächlich darauf beschränkt, das nächste Treffen auszumachen. Manchmal hat mir Sigrid noch Infos nachgeschickt zu Themen, die wir besprochen haben, aber die hauptsächliche Kommunikation hat während der Treffen stattgefunden.
Wie lange hat Ihr Mentorship gedauert?
Wir haben uns über einen Zeitraum von sechs Monaten circa einmal pro Monat getroffen und jedes Treffen hat etwa eine Stunde gedauert.
War das Mentoring für Sie so, wie Sie es sich vorgestellt haben?
Ich bin in dieses Career Mentoring mit großen Erwartungen hineingegangen, obwohl ich bereits Erfahrungen als Mentorin im Rahmen eines anderen Mentorings gemacht habe, die nicht so gut gelaufen sind. Aber ich wollte nicht, dass mich diese Vorerfahrung bremst. Und ich war sehr, sehr positiv überrascht und bin sehr dankbar für diese Erfahrungen.
Haben Sie Ihre Mentoring-Ziele alle erreicht?
Das markanteste, was sich während des Mentorings getan hat ist, dass ich einen Job in der Personalentwicklung gefunden habe. Aber Sigrid hat mich auch dazu befähigt, selbstbewusst zu sein. Als Studentin hatte ich die Einstellung, dass ich zu viel theoretisches Wissen habe und mir die Praxis fehlt. Sigrid hat mir dabei geholfen zu sehen, dass ich sehr wohl schon viel kann und mich in diesen Kompetenzen bestärkt, was mein Auftreten im Berufsleben verändert hat. Ich bin davon überzeugt, dass ich deshalb den Job bekommen habe, weil sie mir den Rücken gestärkt hat.
Rückblickend: Was ist das Wichtigste, das Sie aus dem Mentoring mitgenommen haben?
Man darf Hilfe und Unterstützung annehmen und vor allem, wenn es in so einem coolen Rahmen passiert wie dem Career Mentoring. Ich muss als Studentin nicht das Rad neu erfinden oder es alleine schaffen, sondern ich kann mir eine:n Mentor:in an die Hand holen und fragen „Wie hast du das damals gemacht?“
Das ist sogar sehr positiv, weil damit komme ich viel schneller ans Ziel ohne, dass ich fünf Stunden lang vor meinem PC sitzen und irgendwelche Informationen googeln muss, die dann vielleicht für meine Region, in der ich Fuß fassen will, gar nicht passen.
Außerdem war mir im Vorhinein nicht so bewusst, dass Mentoring keine einseitige Sache ist, sondern ein gegenseitiger Austausch. Wir haben uns über fachliche Themen aus dem Studium unterhalten und auch ich konnte Sigrid durch meine Meditationsausbildung Tipps geben. Es war schön für mich, auch etwas zurückgeben zu können.
Wem würdest du das Career Mentoring empfehlen?
Absolvent:innen, die schon genau wissen, wo sie arbeiten werden, finden das vielleicht unwichtig. Aber für all jene, die noch Orientierung suchen und ihren Weg finden müssen, ist das eine großartige Möglichkeit!
Liebe Marlene Hausberger, vielen Dank für das Gespräch!
Über die Mentee
Marlene Hausberger hat an der Universität Graz das Masterstudium Erwachsenen- und Weiterbildung abgeschlossen und arbeitet aktuell in der Personalentwicklung.